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Hall of Fame


29. August 2002:

Hakle:
Im Herbst sieht man in Wahllokalen
Deutsche wählen in grossen Zahlen.
Doch mit den meisten Kandidaten
sind diese Wähler schlecht beraten.
Ob Rote, Schwarze, Grüne, Gelbe,
per saldo ist es stets dasselbe.
Als erste Tat im Amte brechen
sie ihre schönsten Wahlversprechen.
Doch eben dies tut Hakle nicht,


nein, nein, es hält, was es verspricht.
Und pflegt in schmeichelweicher Art
Wähler von hinten sanft und zart!

19. September 2002:

Dichter:
Als ich noch war besonders klein,
ich schien ein Baby noch zu sein,
nahm Oma mich mal auf den Arm.

Weil ich den Witz wohl nicht verstand,
Humor war mir noch unbekannt,
liess ich es unten laufen.

Dann kam es wie es kommen musste,
Omi bemerkte die Verluste,
und riet ich solle dichter werden.

19. Dezember 2002:

Gebete hören, Gehör erbeten,
die Augen nieder, schaun betreten,
uns Friede, Glück und Halt erbitten,
doch zählt nur, was wir selbst erstritten.

1. Mai 2003:

Männerphantasie:
Die Frau ist geil und will verführen,
und Männers Teile in sich spüren,
Doch an der Sache läuft was krumm,
ein Mann steht nämlich keiner rum.

Und damit mein' ich nicht mit Ständern,
denn was nicht ist, das kann man ändern,
es ist halt einfach keiner da,
das wird der Frau auch sehr schnell klar.

Was ist zu tun, was kann man machen,
Es juckt im Schritt nebst andern Sachen,
der Brüste Warzen fest erhoben,
und keiner da, um das zu Loben.

Sie denkt was soll es schon bedeuten,
werd' mal bei fremden Leuten läuten.
Und sie hat Glück, es steht ein Schlingel,
gleich bei der Tür und hört die Klingel.

Kaum ist sie drin, da wird ihm klar,
die Frau ist einfach wunderbar,
wie wärs wenn wir mal plaudern nett,
sie sagt: "Ach was, ich will ins Bett!"

Und nun geschehen and're Dinge,
die ich nicht in Gedichtform bringe,
drum ist mit dem Gedicht nun Schicht,
das Licht geht aus, der Ton noch nicht.

12. Juni 2003:

I sometimes feel just like a cloud,
and the more I think about,
I drift away,
but that's OK.

Cause a cloud up in the sky,
moved with ease,
by a gentle breeze,
means there is another try.

So if you dream and if you see,
and find your hidden cloud,
it means that you are really free,
dream on or just be proud.

10. Juli 2003:

Die Nacht ist kühl und leer und dunkel,
in den Gassen gurrt Gemunkel,
des Mondes Licht ist längst verloschen,
es klingt als würd' ein Mensch verdroschen.

Danach ist alles seltsam stumm,
nur eine Mücke schwirrt herum,
und sticht wie könnt es anders sein,
mitten in das Fleisch hinein.

Und die Moral von der Geschicht,
gibt es und zugleich auch nicht,
zudem ist es einerlei,
Hauptsache: "Bild war dabei".

17. Juli 2003:

Steinern Boden, kühle Halle,
alle einzeln und doch alle,
haben doch Gemeinsamkeiten,
doch nicht genug!

Das Tor geht auf,
Blick auf die weiten,
hitzig heissen Eitelkeiten,
und auf dem Sand des weiten Feldes,
beginnt hiernun der Weltbetrug!

Auf diesem Sand sie nun erbauen,
Türme um die Welt zu schauen,
ohne sie kein Leid wir hätten,
so ist die Welt, wer sollt sie retten?

Der Weg zurück führt in die Halle,
dort versammeln wir uns alle,
umhüllt von frischer alter Kühle,
verstummen hitzige Gefühle.

21. August 2003:

Was waren das für Genprodukte,
die man allhier so in sich schluckte,
Klar ist: es ist Biss für Biss,
ein endlos fauler Kompromiss!

Konzerne mit lachend Menschen werben,
derweil dort and're qualvoll sterben,
machen tut das sehr wohl Sinn,
steht unten der Konzerngewinn.

Wie sich das rechnet, unterm Strich,
ist nun entsetzlich widerlich,
denn wenn sich die Gewinne heben,
dann zählen keine Menschenleben!

20. November 2003:

Keiner wird gewinnen,
doch alle spielen mit,
spielen wie von Sinnen,
und alle spielen mit.

Die Regeln kennt noch keiner,
doch alle spielen mit,
nun wird die Chance kleiner,
und alle spielen mit.

Jeder will betrügen,
und alle spielen mit,
kein Preis wird je genügen,
drum spielen alle mit.

18. März 2004:

Aufgeregt und voller Sorgen,
wartet er nun auf den Morgen,
kann nur noch an die Prüfung denken,
der Ausgang wird sein Leben lenken.

Meint er! Doch wie tut er sich irren,
Sekundenträume diese wirren,
verwirren jetzt sein Selbstvertrauen,
auf das sonst fest er konnte bauen,

der nächste Traum ist ziemlich lang,
er träumt von einem langen Gang,
am andern End' ein helles Licht,
genauer: ein strahlendes Gesicht.

Es ist der Prüfer in Person,
und irgendwie ahnt er es schon,
dass die Prüfung Freude bringt,
daraus, dass der Prüfer singt.

Das Lied ist leise und getragen,
so wie er sie in Kindertagen
oft gehört und sehr geliebt,
nun weiss er, dass er nichts versiebt.

Am nächsten Morgen wacht er auf,
der Tag nimmt einen frohen Lauf,
die Sonne früh am Himmel scheint,
das Wetter es gut mit ihm meint.

Wind nicht zu schwach und nicht zu heftig,
das Frühstück herzhaft und auch deftig,
alles so wie er es mag,
ein guter Start für diesen Tag!

Der Weg fällt ihm besonders leicht,
der Wind durch seine Haare streicht,
und als er dann den Prüfer sieht,
pfeift dieser grad' ein leises Lied...

8. April 2004:

Auf leisen Sohlen
schleicht verstohlen
ein neuer Tag ins Land hinein.

Diese fahlen
Sonnenstrahlen
leuchten langsam in die Stadt.

Der Nebel weicht
es geht ganz leicht
begrüßt die ersten Wachen.

Menschenskinder,
Goldstücksfinder
atmen tief den neuen Tag.

Der Tag beginnt
Kaffee entrinnt
der Maschine duftend warm.

Ein Lächeln blitzt
ein Auge blinkt
in Lebens Traum versunken.

6. Mai 2004:

Rindvieh:

Der Frühling steht grad vor der Tür,
da kann ich aber nichts dafür,
doch hängt der Himmel allenthalben,
voller Schwalben.

Und auch vorm Fenster ist er da,
der Frühling - davon red ich ja,
der Ochs steht dort in voller Pracht,
ein Kalb wird auf die Welt gebracht.

Der Ochs steht weiter da und glotzt,
das Kalb sieht aus wie ausgekotzt,
das kann nicht sein - ist's doch sein Sohn,
erst schuften - und dann das als Lohn?

Auch die Kuh ist nicht viel fitter,
gebären war schon immer bitter,
sie steht in ihrem Schweiß und Blute,
und sieht in ihrem Kalb das Gute.

Ganz nach dem Vater sei's gekommen,
er denkt: "Sie sieht wohl noch verschwommen."
und ausserdem tät es schon stehn,
und auch das Gehen tät fast gehn.

Er sieht das Stolpern auf zittrigen Beinen,
der Anblick bringt ihn fast zum Weinen,
das Kalb humpelt hin zur Mutter,
und erbittet's erste Futter.

Das Kalb macht nunmehr die Erfahrung:
"Blöd glotzen, dann gibt es auch Nahrung."
und den Vater wirklich stolz,
geschnitten ist's aus seinem Holz.

10. Juni 2004, 17. Juni 2004, 24. Juni 2004:

Haare weh'n ihr in's Gesicht,
und offensichtlich mag sie's nicht,
denn sie werden mit der Hand,
fleissig hinter's Ohr verbannt.

Die langen Haare, diese braunen,
sind allein schon zu bestaunen,
doch man bemerke wie verschmitzt,
zwischen Nas' und Kinn ein Lächeln sitzt.

Und erst die Augen, braun und weiss,
(das Braune bildet einen Kreis!)
stellen alles in den Schatten,
(neben den Haaren, die wir schon hatten.)

Die Haare zeigen, aufgrund der Schwere,
nach unten, wo jetzt Leere wäre,
wäre dort nicht diese Figur,
ein Wunderwerk ist's der Natur!

Die Brüste rund und beinah zierlich,
(doch dafür stehn sie ganz manierlich),
und nach der Taille kommt ein Po,
der macht den Berg samt Dichter froh!

So'ne Frau das war der Grund,
daß jemand das Gedicht erfund,
denn es liefert uns die Worte,
für so'ne schicke Sahnetorte.

Es bleibt dabei, von Kopf bis Fuß,
ist diese Frau ein Hochgenuß,
da ich jetzt zu ihr rüber lauf,
hört dies Gedicht nun pünktlich auf.

23. Februar 2005:

Dies ist eine kurze Zeile,
und was für zwei!

1. September 2005, 15. September 2005:

Sie stellen hin und stellen her,
bei Kaufabschluss ein "Danke sehr",
und "bitte schön" und "gern geschehn",
und ein freundlich' "Wiedersehn!"

Oder "beehren sie uns doch mal wieder",
die Preise halten wir hier nieder,
es gibt hier so viel für wenig Geld,
wie sonst fast nirgends auf der Welt.

Und vor der Türe sitzt herum,
ein Typ, der schaut auch ziemlich dumm,
Er hat ganz deutlich nen Bedarf,
ob es an Scheinen scheitern darf?

Es scheint die Scheine sind die Welt,
die meisten nennen diese "Geld",
und diese hätten einen "Wert",
so wurde uns einmal erklärt.

So lasst uns denn um Scheine streiten,
bis die Aktien uns entgleiten,
in Kampfanzug mit ner Krawatte,
kämpfen um Prozente und Rabbatte.

Die einen sollen dauernd knechten,
die nächsten schauen nach dem Rechten,
den dritten gehören alle Rechte,
das Einzig wahre, wirklich Echte.

6. Oktober 2005:

Ein Krimi ist, wenn nicht bekannt,
wer mit der Waffe in der Hand,
aus quickfidel macht einen Toten,
Vorsicht Kinder: Das ist verboten!

Dann kommt der alte Kommissar,
der wüsste gern schon wer es war,
doch haben tut er keinen Schimmer,
es geht genauso los wie immer.

Erst wird der Tote unter,
dann die Verdächtigen be-sucht,
und einer tauchte unter,
nach ihm wird grad gesucht.

Doch welch ein Graus,
es stellt sich raus,
er fand das tauchen gar nicht toll,
denn nun sind seine Lungen voll.

Mit Wasser, weil er zuviel wusste,
und deshalb eben sterben musste,
und wie dann noch 2 andre sterben,
so nebenbei die größten Erben,
ahnt der Kommissar des Täter's Motiv,
Abdrücke auf dem Erpresserbrief,
alles passt ab jetzt in's Bild,
die Verfolgungsjagd ist auch recht wild.

Die Überlebenden sind nun froh,
die Rest-Erben sowieso,
und nach der letzten Werbepause,
geht der Kommissar nach Hause.

10. November 2005:

Die Entscheidung:
Wisst Du ein Ende Deiner Leiden,
musst Du Dich dafür entscheiden,
Dein Geist ist in Ketten,
wer soll Dich retten,
das kannst nur Du selber tun,
wie es geht das folget nun:

Die Entscheidung,
unter Vermeidung,
von Angst und schlechtem Gewissen,
das Eine zu wissen,
einfach auf Dich selbst zu hören,
und schon kann Dich nichts mehr stören.

Denken wie Du sein willst später,
ist ein wahrer Übeltäter,
zieh das Ganze doch in's Jetzt,
halt in die Gegenwart gesetzt,
nimm das Sein doch einfach hin,
Ich Bin.

6. April 2006:

Die Tanne:
Mitten in der Savanne,
stand ne grüne Tanne,
das sah etwas seltsam aus,
doch machte sie sich nichts daraus.

Ihre Kollegen waren Palmen,
und so ein Kraut mit langen Halmen,
die schauten schon seit langer Zeit,
voll Neid auf's grüne Nadelkleid.

Ein Kleid das stünde ihnen toll,
doch konnt nicht sein, was nicht sein soll,
und so machte Wut sich Raum,
auf den kleinen Tannenbaum.

Sie mochten nun die Tanne nicht,
und sagten ihr das in's Gesicht,
und taten böses irgendwas,
aus Neid da wurde Fremdenhass!

Es steht ab diesem Tag ein Schild,
(mit rotem Rand, damit's auch gilt)
"Tannen im Savannenboden
sind ab heute streng verboten!"

Und alle Dinge der Savanne
vertrieben nun die grüne Tanne,
welche nur noch Trübsal blies,
und alle Äste hängen liess.

Dies könnte jetzt das Ende sein,
wär nicht die Pointe so gemein.
Denn am Ende der Geschichte,
Stellt sich raus: Es war 'ne Fichte!

22. Juni 2006:

Einigkeit und Recht auf Freiheit,
nicht nur des Denkens, auch des Tuns,
darum sollten wir uns sorgen,
sonst fehlen solche Rechte morgen,
geopfert in der Zeit des "Funs".

Einigkeit und Recht auf Freiheit,
Privates hat privat zu bleiben,
denn wer sagt: "Nichts zu verbergen",
spielt doch diesen Schergen,
in die Hände die sich reiben.

Einigkeit und Recht auf Freiheit,
eines ist doch wirklich klar:
Sind die Daten erst erhoben,
in eine Datenbank verwoben,
sind sie dort auf immerdar.

Einigkeit und Recht auf Freiheit,
nehmt mit Herz und auch Verstand,
mit Besonnenheit und Mut,
sowie Ausdauer und Glut,
eure Zukunft in die Hand.



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